Yoga wie wir es im Westen kennen, zählt eher zum neueren Yoga des Patanjali, dem Raja-Yoga.
Er beschrieb den achtstufigen königlichen Pfad des Yoga in denen er neben den allgemeinen ethischen Werten (Yamas) und dem Umgang mit sich selbst (Niyamas) zum ersten Mal auch die Asanas, die Körperübungen des Yoga, sowie den Pranayamas (Atemübungen) geht.
Die Asanas dienten in dieser Zeit zur Vorbereitung auf die Meditation. Sie wurden zur physischen und psychischen Reinigung eingesetzt, so dass der Mensch zur Meditation und darauf basierend ins „samadhi“ in die kosmische Heimat eingehen konnte.
Der Mensch der sich im Alltag mehr und mehr mit seiner Körperlichkeit identifizierte, umso mehr wünschte er sich Übungen, die ihn daraus befreien konnten.
Heute ist das Ziel den Yogaübungen hauptsächlich Gesundheit und Entspannung zu finden und damit ein besseres Wohlbefinden im Körper entwickeln. Den Körper erspüren und darüber seine Mitte wiederfinden, oder man könnte auch sagen: Im alten Yoga waren die Übungen auf eine kosmische Mitte zentriert, im modernen Yoga sind die Übungen tendenziell auf eine körperliche Mitte ausgerichtet.
Der Mensch bleibt in der Welt und doch entwickelt er ein achtsameres Bewusstsein, er entwickelt seine geistige Ideale und festigt sie durch seine Übungspraxis. Der Übende entwickelt eine innere Stabilität, Ausgeglichenheit, Spontaneität und Flexibilität.
Er trägt sie darüber hinaus in seinen Alltag, in die Arbeit, in die Familie und in das ganze soziale Leben umsetzt. Er entwickelt seine Selbsterkenntnis, seinen Wert in der Welt und für sie.